Stuccolustro (auch Stukkolustro und Stucco lustro, ital. ‚Blankstuck’) ist eine antike Putztechnik, bei der eine marmorähnliche Oberfläche entsteht. Dieser Stuckmarmor, der den Glanz und die Transparenz von poliertem Marmor besitzt, war besonders beliebt in Renaissance, Barock und Rokoko als beschaffungsgünstigere Alternative zu echtem Marmor. Mit Stuccolustro wurden traditionell Balustraden, Handläufe, Wände, Pfeiler und Fenstereinfassungen gestaltet.
Stuccolustro entsteht in Kalkputztechnik: Die Marmorierung wird auf einen durchgefärbten Mörtelgrund aufgemalt. Auf einen Grundputz aus Kalk und Sand werden mehrere Schichten aus Marmorsand und Marmormehl/Sumpfkalk aufgeputzt, die immer feiner werden. In der letzten Schicht wird der Grundton des Marmors zugegeben und die Marmorierung gemalt, indem ein brotähnlicher Mörtellaib verdreht aufgerissen und in die Flanken die vorbereiteten Farben eingegossen werden. Anschließend wird der gesamte Mörtellaib gut durchgeknetet, in Scheiben geschnitten und kräftig angedrückt. In vielen Arbeitsgängen wird der Stuccolustro nun begradigt, geglättet, mehrfach geschliffen, geölt, gewachst, abgerieben und poliert – teilweise mit mehrwöchigem Abstand zwischen den Arbeitsgängen für Aushärtung und Austrocknung.
Kurz: Stuccolustro ist eine anspruchsvolle und zeitaufwändige Arbeit mit anspruchsvollem Ergebnis, der fast ausschließlich bei der Restaurierung eingesetzt wird. Im Vergleich zu echtem Marmor ist Stuccolustro jedoch verhältnismäßig preisgünstig; zudem ist dieser Stuckmarmor widerstandsfähiger und dauerhafter als Naturmarmor.
Zum Weiterlesen: Artikel Stuckmarmor bei Wikipedia.